Fragen für eine Mitarbeiterbefragung formulieren

Ihre Fragen beeinflussen die Auswertung, die Akzeptanz bei den Mitarbeitern und das Antwortverhalten. Bewertungsfragen sind einfach auszuwerten, Eingabefragen (offene Fragen) bieten hingegen oftmals einen besseren Einblick, sind jedoch schwer vergleichbar und nicht automatisiert auswertbar. Positiv und negativ formulierte Fragen führen zu unterschiedlichen Ergebnissen, auch wenn das gleiche abgefragt wird (s.u.). Ein optimales Umfragetool für Ihre Mitarbeiterbefragung hat zwar einen Plausibilitätstest, doch leider kennt dieser den Kontext Ihrer Umfrage nicht.

• Wie die gleiche Frage zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann
• Welche Regeln gelten bei der Fragenformulierung

Beispiel - gleiche Frage, unterschiedliche Antworten

aus "Alle, nicht jeder: Einführung in die Methoden der Demoskopie", Noelle-Neumann / Petersen (1996)

Frageform 1:
Finden Sie, dass in einem Betrieb alle Arbeiter in der Gewerkschaft sein sollten?

Antworten:

• 36% - Alle sollten in der Gewerkschaft sein
• 35% - Bin dagegen, ist Sache des Einzelnen
• 29% - Unentschieden

Frageform 2:
Finden Sie, dass in einem Betrieb alle Arbeiter in der Gewerkschaft sein sollten, oder muss man es jedem einzelnen überlassen, ob er in der Gewerkschaft sein will oder nicht?

Antworten:

• 14% Alle sollten in der Gewerkschaft sein
• 81% Bin dagegen, ist Sache des einzelnen
• 5% Unentschieden

Regeln bei der Formulierung von Fragen

Wenn Sie Fragen formulieren, sollten Sie folgende Regeln beherzigen:

• Einfachheit und Deutlichkeit bei der Fragestellung
• Kurze und prägnante Fragen ohne Unterfragen wählen
• Einfache und verständliche Sachverhalte ansprechen
• Überfordern Sie Ihre Mitarbeiter nicht
• Keine komplizierten Sätze, unbekannten Begriffe und Schachtelsätze verwenden
• Keine doppelte Verneinung
• Keine Suggestion
• Keine neutralen Fragen verwenden

Hier finden Sie Beispiele und Vorlagen für Ihre Mitarbeiterbefragung.