Das 360-Grad-Feedback ist eine Feedback-Methode, die in Unternehmen zur Beurteilung von Fach- und Führungskräften eingesetzt wird. Mit „360 Grad“ verbinden wir in der Regel eine weite Sicht in alle vier Himmelsrichtungen. Beim 360 Grad Feedback ist die Situation umgekehrt: Eine Person steht im Mittelpunkt, bewertet sich selbst und wird zusätzlich von allen Seiten beurteilt. Mitarbeiter, die mithilfe des 360 Grad-Feedbacks beurteilt werden, sind überwiegend im mittleren Management beschäftigt oder in Führungspositionen (oder streben eine solche Position an). Das 360 Grad Feedback ist das vielleicht wertvollste Instrument der Personalentwicklung. Warum das so ist und worauf es ankommt, erfahren Sie hier!
Achtung: Das Besondere am 360 Grad Feedback ist auch, dass die Person (in der Regel die Führungskraft) sich selbst bewertet. Somit können Selbst- und Fremdbild miteinander verglichen werden. Auf diese Weise kann ermittelt werden, inwieweit Fremd- und Eigenwahrnehmung voneinander abweichen bzw. miteinander übereinstimmen.
Bei der Bewertung durch 2 „rater“ (Eigenbewertung und Kunden oder Eigenbewertung und Vorgesetzte oder ...) spricht man von 90 Grad Feedback. Nimmt man eine weitere Partei hinzu, dann werden es 180 Grad:
Der Begriff „360 Grad Feedback“ hat sich als Oberbegriff für Feedback-Projekte etabliert, bei welchen Feedback von mehreren Quellen zu einer Person eingeholt wird. Streng genommen ist jedoch das 270 Grad Feedback die häufigste Variante. Feedbackgeber sind Vorgesetzte, Mitarbeiter und Kollegen (zusätzlich zum Selbstbild). Beim 360 Grad Feedback kommt noch die externe Sicht hinzu – durch bspw. Kunden oder Lieferanten.
Mitarbeiter und Führungskräfte erhalten Feedback von mehreren Quellen. Dies geschieht entweder kumuliert (Bewertung des Support-Teams, Bewertung von einem Online Shop, etc.) oder auch individuell (Feedback durch Vorgesetzte). Beim klassischen Feedback liegt der Fokus stets auf der Fremdwahrnehmung. Solche klassischen Praktiken der Leistungsbewertung wurden und werden häufig als zynisch, ungenau, subjektiv, kurzum: als unfair empfunden. Beim 360 Grad Feedback hingegen werden die unterschiedlichen Sichtweisen koordiniert abgefragt und dem Selbstbild entgegengestellt bzw. miteinander abgeglichen. Das ermittelte Kompetenzbild ist viel aussagekräftiger und weniger anfechtbar – denn es stellt nicht allein die subjektive Meinung eines Vorgesetzten dar (welcher im Alltag zumeist auch weitaus weniger Kontakt zur beurteilten Person hat als bspw. Kollegen oder Kunden).
Klassisches Feedback ist in der Regel also linear und hierarchisch „von oben nach unten“, während 360 Grad Feedback viele Meinungen berücksichtigt und eine Rundum-Beurteilung darstellt.
Achten Sie bei der Durchführung des 360 Grad-Feedbacks auf die datenschutzrechtlichen Aspekte! Die Berliner Datenschutzbehörde kommt diesbezüglich zu folgender Auffassung: "Einschätzungen von Kolleginnen und Kollegen dürfen in die Bewertung der Arbeitsleistung von Beschäftigten einfließen, wenn Ablauf und Inhalt den Beschäftigten transparent gemacht wird, personenbezogene Daten nur im erforderlichen Umfang erhoben und gespeichert werden und ein dauerhafter Überwachungsdruck vermieden wird." Quelle: Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, BlnBDI-Jahresbericht 2020
Die Fragebogen-Vorlage für das 360-Grad-Feedback können Sie unkompliziert in den eigenen Account kopieren und dort bei Bedarf an Ihr Corporate Design und die jeweilige Situation anpassen. Weitere Fragebogen-Vorlagen für Mitarbeiterbefragungen finden Sie hier.
Fragebogen Vorlage für 360 Grad-Feedback:
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