Die Gefährdungsbeurteilung erfordert oftmals die Mithilfe der eigenen Beschäftigten: Es kennt schließlich kaum jemand die einzelnen Arbeitsschritte in der Praxis besser als sie. Es gibt verschiedene Instrumente, um die ersten Analysen für eine GBU gemeinsam mit den Mitarbeitern durchzuführen.
Durch eine schriftliche Befragung (online wie offline möglich) ist es Ihnen möglich, Input von der gesamten Belegschaft zu erhalten. Dieser deckt nicht nur ein breites Spektrum an möglichen Belastungsfaktoren ab, sondern kann auch mit ganzen Datenbanken abgeglichen werden. Mitarbeiterbefragungen sind das zielführendste Instrument für große Betriebe, da hier weder gesondert Termine vereinbart, noch zusätzliche Personalressourcen eingeplant werden müssen.
Gegebene Arbeitsbedingungen können von jedem Beschäftigten einzeln bewertet werden. Dabei werden sie von einer Führungsperson oder bei Bedarf auch von entsprechend geschulten Experten begleitet. Gemeinsam werden die Arbeitsschritte analysiert und Probleme im Zuge dessen herauskristallisiert. Besonders für mittlere und kleine Betriebe lohnt sich diese Analysevariante, für größere Betriebe ist der zeitliche Aufwand in der Regel zu hoch.
Bedenken Sie, dass eine Beobachtung nur einen spontanen Zeitpunkt festhalten kann, in dem Ihre Beschäftigten ihre Arbeit verrichten. Werden Unterbrechungen, Probleme oder andere Zwischenfälle dabei dokumentiert, ist das zwar in jedem Fall objektiv und korrekt festgehalten, doch könnte es sein, dass diese Vorkommnisse nicht repräsentativ genug sind. So ist es immer besser, die Mitarbeiter zusätzlich zur Beobachtung durch kurze Fragen einzubinden. Die beobachtende Person sollte daher unbedingt auf die Beschäftigten zugehen und vereinzelt detaillierte Fragen stellen, z.B. ob das Arbeitspensum zu bewältigen ist, ob es immer zu so vielen Unterbrechungen kommt oder wie oft damit zu rechnen ist.
In einer größeren Gruppe zusammengefasst (kann bei entsprechend hohen Belegschaftszahlen auch in Etappen durchgeführt werden), bewerten Ihre Mitarbeiter die gegebenen Bedingungen zur Verrichtung ihrer Arbeit. Auch Lösungsvorschläge können im Zuge dieses Workshops bereits erarbeitet werden.
Workshops dürfen Projektzeiten nicht beeinflussen und kostbare Arbeitszeit nicht dezimieren. Es muss ausreichend Spielraum vorhanden sein. Hinzukommt, dass eine entsprechende Terminkoordination erfolgen muss, damit alle Mitarbeiter daran teilnehmen können.
Es ist empfehlenswert, Belegschaftsgruppen in einen Workshop zusammenzufassen, die im Arbeitsalltag dann ebenfalls zusammenarbeiten werden. Diese Mitarbeiter kennen die gemeinsamen Abläufe ohnehin nahezu auswendig und können wertvolle Informationen liefern.
Eine Gruppe sollte die Teilnehmeranzahl von zwölf Personen nicht übersteigen, um möglichst qualitativen Output zu liefern.
Werden Sie sich im Vorfeld klar, was genau herausgefunden werden soll. Möchten Sie eine grobe Gesamtanalyse in Gang bringen oder haben Sie bereits erste Gefahrenzonen erkannt, die nun näher analysiert werden sollen?
Differenzieren Sie bei der Wahl Ihres Instruments zur Gefährdungsbeurteilung, welche Vor- und Nachteile damit gegeben wären.
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