Bedarfsanalysen werden angewendet, um entweder gegenwärtige Bedarfe zu ermitteln oder auch um zukünftige Nachfrage prognostizieren zu können. In der Regel geht es bei Bedarfsanalysen darum, Bedarfe an Dienstleistungen, Waren (Konsum- und Verbrauchsgütern) oder Personal zu erfassen und entsprechenden Handlungsbedarf abzuleiten. Durchgeführt werden derlei Analysen sowohl von Unternehmen aus der Privatwirtschaft als auch von Akteuren des öffentlichen Sektors. Ziel von Bedarfsanalysen kann auf der einen Seite das Feststellen und Beheben akuter Bedarfe sein, auf der anderen Seite das Prognostizieren zukünftiger Bedarfe, um vorausschauend planen zu können.
Die Bedarfsanalyse ist ein Verfahren zum Ermitteln von gegenwärtigen oder zukünftigen Bedarfen. Bedarfsanalysen werden in der Regel durchgeführt, um Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen einer bestimmten Zielgruppe (z.B. Kunden, Mitarbeiter, Verbraucher oder Bürger) zu identifizieren und daraus den Bedarf an Dienstleistungen, Waren oder Personal zu ermitteln. Die Analyse bezieht sich zumeist auf den Bedarf in einer bestimmten Region, einer bestimmten Personengruppe oder in einem bestimmten Zeitraum, kann aber auch - je nach Projekt - davon abweichen. Eine Bedarfsanalyse ist sowohl zum Ermitteln aktueller akuter Bedarfe geeignet als auch für die vorausschauende Bedarfsermittlung hinsichtlich zukünftiger Projekte. Häufig werden Bedarfsanalysen also auch eingesetzt, um die zukünftige Nachfrage nach z.B. Dienstleistungen oder Konsumgütern prognostizieren zu können. Bei der Bedarfsanalyse geht es dementsprechend oft auch darum, nach Auswertung der Ergebnisse Aussagen über zukünftige Bedürfnisse und Erwartungen von (potentiellen) Kunden treffen zu können und entsprechende Handlungsempfehlungen abzuleiten.
In diesem Sinne kommen Bedarfsanalysen häufig im Rahmen von Entwicklungsprozessen (Projektentwicklung, Personalentwicklung, Konzeptentwicklung etc.) zur Anwendung – sowohl in der Privatwirtschaft als auch auf kommunaler Ebene. In vielen Fällen kann eine solche Erhebung mithilfe von Online-Befragungen durchgeführt werden. Konsumenten, Verbraucher oder andere bestimmte Personengruppen werden zum Zweck der vorausschauenden Planung gebeten, ihre Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche im Hinblick auf zukünftige Projekte oder Entwicklungen zu benennen.
Als Synonym für Bedarfsanalyse wird oft auch der Begriff Bedarfsermittlung genutzt. Genau genommen ist die Bedarfsermittlung allerdings ein Verfahren zur Festlegung zukünftig auftretender Materialbedarfe im Bereich der Produktherstellung. Während Bedarfsanalysen häufig mithilfe von Befragungen oder Online-Umfragen durchgeführt werden, orientiert sich die Bedarfsermittlung (im Sinne einer Bedarfsmengenplanung oder auch Materialbedarfsplanung) z.B. an Verbrauchszahlen aus der Vergangenheit, an der Auswertung von Bestandsdaten oder subjektiven Schätzungen erfahrener Disponenten.
Bedarfsanalyse = Erhebungsmethode, um akute Bedarfe festzustellen oder zukünftige Nachfrage prognostizieren zu können.
Bedarfsermittlung = Verfahren, um zukünftig auftretende Materialbedarfe im Bereich der Produktherstellung festzulegen.
Bedarfsanalysen finden in aller Regel Anwendung, wenn es um strategische Planungen und auf die Zukunft ausgerichtete Projekte geht. Zukunftsorientierte Planungen setzen zum einen eine sorgfältige Bestandsaufnahme und Analyse des Ist-Zustands voraus. Zum anderen sollten gegenwärtige Bedarfe ermittelt und die zukünftige Nachfrage nach Möglichkeit abgeleitet werden. Die Bedarfserhebung und -analyse ist diesbezüglich ein probates Verfahren, um relevante Daten als Basis für eine strategische Planung von progressiven Konzepten zu liefern. Eine Bedarfsanalyse kann zudem als flankierende Maßnahme im Rahmen von Veränderungsprozessen eingesetzt werden. Weitere Anwendungsfälle und Beispiele für Bedarfsanalysen finden Sie in den folgenden Abschnitten.
Bedarfsanalysen werden oft im Rahmen von zukunftsorientierten Planungen durchgeführt. Soll beispielsweise im Zuge einer langfristig angelegten Verkehrsplanung untersucht werden, wie die Mobilität der Zukunft in einer bestimmten Kommune aussehen könnte bzw. sollte, ist eine Befragung der Bürgerschaft empfehlenswert. Mithilfe einer Bedarfserhebung und -analyse kann in diesem Fall sowohl der Ist-Zustand inklusive Defiziten und Stärken ermittelt werden als auch die Erwartungen an zukünftige Entwicklungen und die Bereitschaft geplante Veränderungsprozesse mitzutragen.
Ebenso können Kommunen auf diese Weise z.B. feststellen, wie viele seniorengerechte Wohnprojekte oder Kindergartenplätze zukünftig zur Verfügung stehen müssen, um dem Bedarf gerecht zu werden.
Auch im Bereich von Dienstleistungen kann die gezielte Bedarfsanalyse Stärken und Schwächen bestehender Angebote aufdecken und Hinweise für Optimierungsmaßnahmen und Weiterentwicklungsbedarf liefern. Mithilfe von Online-Befragungen oder Online-Formularen kann der Bedarf der (potentiellen) Kunden festgestellt und analysiert werden.
Zukunftsorientierte Bedarfsanalysen werden außerdem von Unternehmen beispielsweise im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung eingesetzt. Im Fokus steht dabei in der Regel die Planung von präventiven und gesundheitsfördernden Interventionen. Dabei wird zum einen erhoben, ob bestehende Maßnahmen wirkungsvoll bzw. ausreichend sind und welche Defizite bestehen. Und zum anderen, welche Problemfelder noch keine Berücksichtigung finden. Aus den Ergebnissen der Bedarfsbefragung kann in der Regel Handlungsbedarf abgeleitet werden, z.B. welche zusätzlichen gesundheitsfördernden Maßnahmen implementiert werden sollten.
Bedarfsanalysen können außerdem im Rahmen von Kundenbefragungen stattfinden, um zukünftige Bedürfnisse und Wünsche der (bestehenden, potenziellen und zukünftigen) Kunden und Interessenten aufzudecken. Ziel einer solchen Analyse ist in der Regel, voraussichtliche zukünftige Bedarfe zu erkennen, um auf Entwicklungen und Trends frühzeitig reagieren zu können. Es geht also nicht zuletzt darum, Zukunft vorauszudenken und in der langfristigen Planung zu berücksichtigen.
Bedarfsanalysen mit zukunftsorientierter Planung finden auch im Bereich des Personalwesens Anwendung, im Rahmen der Personalentwicklung und -planung. Welche Personalbedarfe gibt es im Unternehmen derzeit und vor allem in Zukunft? Eine spezielle Form der Bedarfsanalyse im Rahmen der Personalentwicklung ist die Weiterbildungsbedarfsanalyse. Sie fokussiert auf den Bedarf an Weiter- und Fortbildungen der Mitarbeitenden im Unternehmen und kann in Form einer Mitarbeiterbefragung online durchgeführt werden, mit beispielsweise Fragen zum Kenntnisstand von alltäglichen Arbeitsprogrammen, zu Weiterbildungswünschen und der Form der gewünschten Weiterbildung/ Schulung. Auf der Grundlage der erfassten Bedarfe lassen sich zielgerichtet und zukunftsorientiert Bildungs- und Förderangebote für Mitarbeitende und/ oder Recruiting-Maßnahmen planen und umsetzen.
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Bedarfsanalysen werden im öffentlichen Sektor oft mittels Bürgerbefragungen durchgeführt. Im Fokus stehen häufig Prozesse zur Entwicklung oder zur Fortschreibung von Konzepten. Schon allein aufgrund des demografischen Wandels müssen tragfähige, zukunftsorientierte Konzepte erarbeitet werden. Zu diesem Zweck wird neben dem Ist-Zustand auch der voraussichtliche zukünftige Bedarf ermittelt. Untersucht werden diesbezüglich beispielsweise die Bedarfe in den Bereichen Wohnen im Alter, medizinische Versorgung im ländlichen Raum oder kommunale Dienstleistungen. Ebenso kann etwa bei einer kommunalen Bürgerbefragung der Handlungsbedarf z.B. im Bereich ÖPNV ermittelt werden.
Strategische Bedarfsanalyse am Beispiel „Wohnen im Alter“: Um die zukünftige Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen prognostizieren zu können (und zu berücksichtigen, welche Wohnformen von Bürgerinnen und Bürgern favorisiert werden), reichen in der Regel weder vage Schätzungen am grünen Tisch noch das Bauchgefühl. Stattdessen sollten valide Zahlen zugrunde gelegt werden, die beispielsweise im Rahmen von Bedarfsanalysen ermittelt werden können.
Weiterführende Informationen mit Anwendungsbeispielen und Tipps rund um das Thema Bürgerbefragung finden Sie auf der folgenden Seite: Online-Bürgerbefragung erstellen
Bedarfsanalysen können zudem auch zum Feststellen akuter Bedarfe durchgeführt werden. Eine altbekannte Form der Bedarfsanalyse findet z.B. durch ein Beratungs- oder auch Verkaufsgespräch im stationären Handel statt. Durch gezielte, oftmals offene Fragen und aktives Zuhören von Seiten des Verkäufers/Vertriebsmitarbeiters werden sowohl die Wünsche, Erwartungen und konkreten Vorstellungen als auch die Kaufmotive und Kaufbereitschaft des jeweiligen potentiellen Kunden möglichst präzise erfasst. Ziel ist es, den jeweiligen Kunden gut beraten und seine Wünsche erfüllen zu können, sodass es zu einem Kaufabschluss kommt. Eine Vorgehensweise, die im stationären Handel gang und gäbe ist, ob im Modegeschäft oder beim Autohändler.
Eine Bedarfsanalyse kann auch als flankierende Maßnahme im Rahmen von Veränderungsprozessen in Unternehmen zielführend sein. Wenn etwa kurzfristig Veränderungen im Arbeitsprozess eintreten, z.B. das verstärkte Arbeiten im Home-Office, kann eine Bedarfsanalyse, die an eine Mitarbeiterzufriedenheitsbefragung gekoppelt ist, zur Behebung akuter Mängel beitragen. Zum einen kann hierdurch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit den Kommunikationskanälen abgefragt werden und zum anderen der Bedarf an Arbeitsmaterial etc. Auf diese Weise können etwaige Defizite festgestellt, die Bedarfe nach Dringlichkeit priorisiert und ggf. kurzfristig behoben werden.
Detaillierte Informationen zum Themenkomplex "Veränderungsprozesse in Unternehmen" haben wir auf dieser Seite für Sie zusammengestellt: Mitarbeiterbefragung im Rahmen des Change-Managements
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