Randomisierung wird im Rahmen von Online-Umfragen zu verschiedenen Zwecken eingesetzt. Bei A/B-Tests, die per Umfrage durchgeführt werden, ist es z.B. in der Regel üblich, die Teilnehmer gleichmäßig auf zwei Gruppen aufzuteilen. Eine solche Randomisierung gewährleistet, dass die Teilnehmenden per Zufallsprinzip auf die verschiedenen Testgruppen verteilt werden. Die Wahrscheinlichkeit, als Teilnehmer in Gruppe A oder B zu landen, sollte bei einem klassischen A/B-Test idealerweise gleich sein. Diese sogenannte Gleichverteilung ist in Online-Umfragen z.B. mittels Zufallszahl oder Zufallskandidaten umsetzbar. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, was Randomisierung und randomisierte Gleichverteilung konkret bedeutet, wie eine gleichmäßige Teilnehmer-Verteilung in Online-Umfragen gewährleistet werden kann und welche Anwendungsfälle es hierfür gibt.
Randomisierung bedeutet ganz allgemein die bewusste Einführung des Zufalls in einen Prozess, um Systematik oder Vorhersagbarkeit zu eliminieren. Randomisierung ist also ein methodisches Werkzeug, um durch kontrollierten Zufall möglichst objektive und unverzerrte Ergebnisse zu erzielen. Der Zufall wird bei der Randomisierung bewusst und methodisch eingesetzt, nicht etwa chaotisch. Anwendungsbereiche für randomisierte Verfahren sind zum Beispiel A/B-Tests (Nutzerzuteilung), wissenschaftliche Experimente (Teilnehmerzuteilung), Stichprobenziehungen in der Statistik, klinische Studien (Medikamentenzuteilung) oder Kryptographie (Schlüsselerzeugung).
Im Rahmen von Online-Umfragen wird die Randomisierung zu verschiedenen Zwecken eingesetzt. Zum einen können Fragen oder Antwortenoptionen (oder ganze Umfrageseiten) in zufälliger Reihenfolge angezeigt werden. Von einer solchen Fragen-, Seiten- oder Item-Rotation erhoffen sich Umfrageersteller in der Regel eine bessere Qualität der Antworten. So sollen auf diese Weise etwa Reihenfolgeeffekte minimiert werden können. Allerdings kann die Randomisierung von Fragen und Items auch eine Reihe von Nachteilen mit sich bringen. Welche das sind, erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag: Randomisierung - Mehr Nachteile als Vorteile?
Ein anderes Beispiel für die Randomisierung in Online-Umfragen ist die zufällige Verteilung von Teilnehmern auf Gruppen. Diese kommt häufig bei A/B-Test-Studien zur Anwendung. Mithilfe der Randomisierung soll eine gleichmäßige Verteilung der Teilnehmer auf zwei (oder ggf. auch mehr) Gruppen erreicht werden, um belastbare Daten zu erhalten und aussagefähige Vergleiche anstellen zu können.
Die Gleichverteilung von Teilnehmern auf Gruppen wird mal eingesetzt, um den beiden Gruppen unterschiedliche Versionen von z.B. einer neuen App auszuspielen, um diese von den Probanden bewerten zu lassen. Zum anderen wird die Teilnehmer-Randomisierung auch verwendet, um die Wirkung verschiedener Varianten (z.B. einer Kommunikations-Strategie) anhand der Antworten beider Gruppen zu untersuchen. In diesem Fall werden die unterschiedlichen Versionen also nicht aktiv von den Teilnehmenden bewertet. Stattdessen untersucht der Umfrageersteller im Anschluss an die Befragung mögliche Unterschiede im Antwortverhalten der jeweiligen Gruppen.
Randomisierung wird in Online-Umfragen verwendet...
Wenn die zufällige Verteilung von Teilnehmern auf Gruppen gemeint ist, werden verschiedene Begriffe verwendet: Gleichmäßige Verteilung, Gleichverteilung, bedingungslose Gleichverteilung, Teilnehmer-Randomisierung, gleichmäßige Teilnehmer-/Nutzerzuteilung, einfache Randomisierung etc. – aber welcher Begriff ist eigentlich korrekt? In der A/B-Testing-Praxis wird meist einfach nur von "Randomisierung" gesprochen, da die einfache Form der Standard ist und andere Varianten (wie stratifizierte oder Block-Randomisierung) explizit benannt werden, wenn sie verwendet werden.
Wird im Zusammenhang von A/B-Tests von Teilnehmer-Randomisierung oder Teilnehmer-Gleichverteilung gesprochen, meint dies also in der Regel, dass die Wahrscheinlichkeit, als Teilnehmer in Gruppe A oder Gruppe B zu landen, gleich ist. In wissenschaftlichen Publikationen und der experimentellen Forschung ist "Simple Randomization" (oder "einfache Randomisierung") der etablierte Fachbegriff, der genau das beschreibt, was gemeinhin einfach als "Gleichverteilung" bezeichnet wird.
Das für einen A/B-Test typische Aufteilen der Zielgruppe in Gruppe A und Gruppe B wird bei LamaPoll mit der Funktion "Zufallszahl" umgesetzt. Das LamaPoll-System spielt hierbei per Zufallsprinzip für jeden Teilnehmer eine Zahl aus, die Sie als Umfrageersteller verwenden (z.B. mit der Sichtbarkeiten-Funktion), um den Teilnehmern nur eine von zwei möglichen Fragebogen-Versionen (Fragevarianten/Seiten etc.) zufällig anzuzeigen. Bei einem Standard -A/B-Test wird die Zufallszahl vom System i.d.R. gleich zu Beginn der Umfrage ausgeführt. Dabei wird systemseitig zu jedem Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip beim Start der Umfrage eine Zahl aus einem Wertebereich gezogen.
Die Zufallswerte nähern sich einer Gleichverteilung an, je höher die Teilnahmezahlen ausfallen. Das ist vergleichbar mit dem Wurf eines Würfels: Es kann zwar sein, dass viermal hintereinander eine 1 gewürfelt wird, wenn aber 1000 Mal gewürfelt wird, liegen alle Seiten nahezu gleich häufig oben.
Bei diesem Vorgehen erhalten alle Teilnehmer zu Beginn eine Zufallszahl, also auch diejenigen, die den Fragebogen möglicherweise im Verlauf der Beantwortung abbrechen. Statistisch gleicht sich dies i.d.R aus. Wenn Sie sichergehen möchten, dass auch bei einer kleineren Stichprobe gleichverteilt wird, kann das Feature „Least filled Quota“ eingesetzt werden.
Sollen allerdings Abbrecher definitiv nicht berücksichtigt werden, sodass die Gleichverteilung ausschließlich auf die beendeten, also qualifizierten Teilnehmer berechnet wird, ist ein anderes Vorgehen notwendig, das wir im folgenden Abschnitt erläutern.
Soll eine Gleichverteilung ausschließlich abgeschlossene Fragebögen einbeziehen, ist ein Vorgehen notwendig, bei dem die Abbrecher ausgeschlossen werden. Bei einem solchen "A/B-Test ohne Dropouts" sollen nur Teilnehmer berücksichtigt werden, die den kompletten Fragebogen durchlaufen haben. Statt der "Zufallswerte" kommen dabei sog. "Zufallskandidaten" zum Einsatz, die der Umfrageersteller festlegt. Außerdem muss die relative Gewichtung aktiviert und der Fragebogenaufbau etwas anders gestaltet werden. Mithilfe der entsprechenden Einstellungen werden bei der Gleichverteilung dann ausschließlich die Antworten der Teilnehmenden berücksichtigt, die den Fragebogen bis zum Ende durchlaufen haben, Abbrecher werden quasi aussortiert. Ein typisches Anwendungsbeispiel für diese Art der Randomisierung ist ein A/B-Test (auch Split-Test genannt). Außerdem wird dieses Verfahren in der Marktforschung und im medizinischen Forschungskontext für Kontrollgruppen-Designs verwendet.
Wie eine Gleichverteilung nur von beendeten Teilnahmen gewährleistet werden kann, lesen Sie in einer ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung in unserem Helpdesk: A/B-Test: Quoten ohne Abbrecher
Ein typisches Anwendungsbeispiel für eine Randomisierung im Rahmen von Online-Umfragen wäre eine A/B-Test-Studie zur Wirksamkeit verschiedener Aufklärungsmethoden in der Gesundheitskommunikation.
Eine Gesundheitsbehörde möchte untersuchen, welche Art der Informationsvermittlung Menschen besser dazu motiviert, Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen. Untersucht werden soll, welche Kommunikationsstrategie besser wirkt - emotionale Ansprache oder sachliche Argumentation? Diese zentrale Frage lässt sich durch A/B-Tests in Online-Umfragen systematisch untersuchen.
Bei diesem A/B-Test werden die Umfrageteilnehmer per Zufallsprinzip in zwei gleichgroße Gruppen aufgeteilt. Gruppe A erhält eine emotional formulierte Variante der Botschaft, während Gruppe B dieselben Inhalte in sachlicher Form präsentiert bekommt. Durch die randomisierte Teilnehmerverteilung entstehen vergleichbare Testgruppen, die sich nur in der Kommunikationsstrategie unterscheiden. Bei diesem Anwendungsbeispiel sollen nur die Antworten derjenigen Teilnehmer berücksichtigt werden, die den Fragebogen komplett absolviert haben.
Die Behörde kann auf diese Weise wissenschaftlich fundiert entscheiden, welche Kommunikationsstrategie für zukünftige Vorsorgekampagnen am wirksamsten ist. Diese Methode liefert datenbasierte Erkenntnisse für die Optimierung von Kommunikationsstrategien z.B. im Rahmen von Aufklärungskampagnen. Statt Vermutungen anzustellen, werden belastbare Daten darüber gewonnen, wie die Zielgruppe tatsächlich auf verschiedene Kommunikationsansätze reagiert.
Ein A/B-Test (auch Split-Test) ist eine Methode zum Vergleichen zweier oder noch mehr Versionen einer Webseite oder App, um herauszufinden, welche Version eine bessere Leistung erzielt. A/B-Test-Studien können auch zum Einsatz kommen, wenn es darum geht, verschiedene Versionen einer Werbe- oder Marktingkampagne, einer Kommunikationsstrategie oder auch Produktkommunikation im Vorfeld hinsichtlich ihrer Wirkung zu untersuchen. Splitt-Tests werden außerdem im Rahmen von Change-Management-Prozessen genutzt.
Mit LamaPoll lassen sich verschiedene Arten von Splitt-Tests durchführen: Zum einen können A/B-Tests in Form von Online-Abfragen durchführt werden, wobei den Teilnehmern per Zufallsprinzip z.B. verschiedene Versionen einer Website (oder eines Werbebanners, einer Produktverpackung, eines Slogans etc.) angezeigt werden, die jeweils bewertet werden sollen. Zum anderen können auch Kommunikationsstrategien oder Kampagnen mittels Split-Test untersucht werden. Dabei steht das Antwortverhalten der Teilnehmenden im Fokus, um z.B. die Wirkung und damit Erfolgsprognose von unterschiedlichen Interventionen zu vergleichen. Statt auf Vermutungen oder das Bauchgefühl zu setzen, lassen sich auf Grundlage der Ergebnisse von Split-Tests datenbasierte Entscheidungen treffen!
Weitere Informationen zur Umsetzung von A/B-Tests mit LamaPoll finden Sie in zwei anschaulichen Anleitungen in unserem Helpdesk: A/B-Test durchführen und A/B-Test: Quoten ohne Abbrecher, also A/B-Tests, bei denen nur beendete Fragebögen einbezogen werden sollen.
Was ist LamaPoll?
LamaPoll ist ein Umfrage Tool zum Erstellen von Mitarbeiterbefragungen bzw. Umfragen zur Mitarbeiterzufriedenheit im Internet. Mit uns können Sie alle Arten von Mitarbeiterbefragungen erstellen, durchführen und auswerten. Erstellen Sie in wenigen Schritten Ihre Mitarbeiter-Umfrage, passen Sie sie an das Corporate Design Ihres Unternehmens an, laden Sie Ihre Mitarbeiter bequem per E-Mail oder via Intranet ein. Sie sammeln in kürzester Zeit Erkenntnisse zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit. Sie können sich bei unserem Umfrage-Tool kostenlos anmelden und Befragungen bzw. Umfragen für bis zu 50 Mitarbeiter sofort und unverbindlich durchführen. Benötigen Sie mehr Beantwortungen für den Fragebogen Ihrer Online-Mitarbeiter-Umfrage, nutzen Sie einfach unsere Monatstarife. Es stehen Ihnen auch unsere Vorlagen und Beispiele für Fragebögen für Mitarbeiterbefragungen zur Verfügung.
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